2022 

„KEIN AUFWAND – Musikalisch-kabarettistische Lesung von und mit Andreas Martin Hofmeir“


Endlich – nach zweijähriger pandemiebedingter Pause konnte KultArt wieder eine nun schon traditionelle künstlerische Veranstaltung organisieren! Die Gäste durften also gespannt sein, wer und was sie am Abend des 29.Oktober im ausverkauften Saal der Heinz-Barth-Schule Grünwettersbach erwartet.
Die Künstler - Multi-Instrumentalist und Geschichtenerzähler Andreas Martin Hofmeir mit seiner Tuba, begleitet von dem Pianisten Johannes Billich auf dem Klavier, hatten ihren Auftritt ebenfalls zwei Jahre verschieben müssen. Vom lässigen Outfit und der Gesamterscheinung her - ganz im Gegensatz zu seinem Kollegen -präsentierte sich Hofmeir als ein Künstler, der Ungewohntes und scheinbar Unvereinbares auf unnachahmliche Weise zusammenbrachte. Da war einmal sein trockener Humor, die überraschenden und unerwarteten Pointen, immer im Kontakt mit seinem Publikum, fast beiläufig erzählte und nach eigenem Bekunden wahre, weil selbst erlebte skurrile Geschichten und Situationen, Beschreibungen seiner Heimat, dem Bayerischen Holledau mit der dortigen Hopfen-Monokultur und der Vergleich mit dem ebenfalls ländlichen Grünwettersbach, sein Einsatz beim nicht uneigennützigen Krötenretten, Wissenswertes über sein Instrument, die Tuba, und dem späten, aber letztlich zur Virtuosität führenden Zugang zum Instrument, ungewöhnliche Begegnungen und Auseinandersetzungen mit ganz normalen Zeitgenossen… Dazwischen Lesungen in Prosa und Gedichtform im unnachahmlichen, hintersinnigen und philosophischen Stil eines Karl Valentin, nachdenklich-melancholisch vorgetragen aus seinem zum Erwerb angepriesenen Buch.
Wer die mächtige Tuba nur mit Blasmusik und Festtagsumzügen in Verbindung brachte, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Hofmeir, Professor am Mozarteum in Salzburg und vielfach ausgezeichneter Musiker auf diesem Instrument, präsentierte sich, begleitet vom souveränen Pianisten Johannes Billich, mit einer Abfolge von brillant dargebrachten „brasilianischen Liebesliedern“. Was er an musikalischer Breite und Virtuosität diesem Instrument entlockte, war so noch nicht zu hören und einfach mitreißend. Ein Musikgenre, aus südamerikanischen und ungarischen Zutaten, vom Zarten und Verträumt-Melodiösen über das Klassisch-Symphonische bis zum Volltönend-Emphatischen, das Ganze jazzig interpretiert – der „Instrumentalist des Jahres“ bot einen Einblick in sein Können, von dem man sich noch mehr gewünscht hätte! Mehrere Zugaben waren denn auch der Lohn für den lang anhaltenden Schlussapplaus.
Die Zuhörer konnten, wie schon von allen früheren Veranstaltungen gewohnt, aus den kulinarischen Köstlichkeiten auswählen, die das Küchenteam wieder liebevoll vorbereitet hatte, und so den Abend auch noch länger im Gespräch mit den Künstlern, Freunden und Bekannten genießen. Das Programm von KultArt Wettersbach ist seit vielen Jahren zu einem festen Bestandteil der Kulturszene weit über die Grenzen des Bergdorfes hinaus geworden. Dabei kommen Chanson, Oper, Musical, Instrumentalmusik oder Stepptanz, Kabarett oder Malerei zur Aufführung – jedesmal sind die Fans hell begeistert über die alljährlichen Events im Oktober und feiern Künstlerinnen und Künstler in der stimmungsvoll dekorierten Aula der Heinz-Barth-Schule. Mit dem Erlös der Veranstaltungen erwirbt oder bezuschusst KultArt den Kauf von Objekten für den Skulpturenpfad zwischen Grünwettersbach und Palmbach – ein außergewöhnliches und viel beachtetes Projekt, das hochwertige Kunstwerke in ungewöhnlicher, öffentlichkeitsnaher Umgebung präsentiert.



2019 Chansons in der Aula der Heinz-Barth-Grundschule




In 2019 nahm das Gesangs-Klavier-Duo Sarah Hickethier und Matthias Alteheld
unsere Gäste mit auf eine Reise zu den UFA-Hits und deutschsprachigen Chansons rund
um die 1930er Jahre.
Bekannte Titel wie „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ oder „Die Seeräuber-Jenny“
aus der Dreigroschenoper von Bertolt Brecht/Kurt Weill und Geheimtipps wie „Allein in einer großen Stadt“ von Franz Waxmann führten in die einzigartige Atmosphäre jener Zeit.

Melancholisch-Nachdenkliches stand Humorig-Ironischem gegenüber, und auch die nötige Prise Gesellschaftskritik kam nicht zu kurz.
Ergänzend zu den Liedern rundete das gesprochene Wort in Form von Aphorismen und Gedichten aus der Feder von Bertolt Brecht, Erich Kästner, Kurt Tucholsky u.a. das Programm ab.